Herzlich willkommen zu unserem zweiten Blogbeitrag!
In diesem Beitrag möchten wir euch die herzerwärmende Geschichte von Quincy vorstellen, unserem ersten und sehr kleinen Chihuahuarüden, mit einer großen Persönlichkeit und einer bewegten Vergangenheit.
1. Quincys Herkunft und Dramatische Anfänge
Quincy, geboren am 18.07.2020, stammt aus der renommierten französischen Zucht "von Röttererberg". Seine Eltern, Toby von den Sieben Zwergen (Kurzhaar, Black-Tan) und Bionca von PomHouse (Langhaar, Black-Tan), kommen aus Deutschland und Russland und leben nun in Frankreich. So trägt Quincy in seinem winzigen Körper Deutsche, Russische und Französische Gene – ein echter Weltenbummler unter den Chihuahuas!
Quincys Schicksal wurde früh auf die Probe gestellt: mit 12 Wochen, einem Gewicht von knapp einem Kilo und auf sehr zarten Beinchen wurde er seiner ersten Familie übergeben, die sich eigentlich liebevoll um ihren kleinen Chihuahuawelpen kümmern sollte. Leider begann hier eine Odyssee, die in einer lebensbedrohlichen Situation für den kleinen Quincy endete. Schon nach einer Woche in der neuen Familie passierte das Unglück: der winzige Welpe fiel in Ohnmacht. Er unterzuckerte stark, verlor schnell an Körpertemperatur und lag nur noch leblos da. Die Besitzer wollten keine Tierarztkosten übernehmen, brachten den halbtoten Welpen zurück zum Züchter, anstatt ihn versorgen zu lassen. Glücklicherweise konnte unser Züchter noch rechtzeitig agieren, fuhr Quincy so schnell es ging zur Tierklinik, wo er mit Adrenalin und Wiederbelebungsmaßnahmen glücklicherweise gerettet worden konnte und übergab ihn in die fürsorglichen Hände seiner Ehefrau. Dort blieb er einige Monate und wurde liebevoll von ihr zurück ins Leben gepäppelt.
2. Der Weg zu Uns: Eine Fügung des Schicksals
Nach dieser dramatischen Episode begann Quincys Reise zu uns. Im November 2020 meldeten wir uns als interessierte Welpenkäufer bei unserem jetzigen Züchter in Frankreich, eigentlich auf der Suche nach einem frisch geborenen Welpen. Doch das Schicksal hatte andere Pläne.
Da der Züchter nur etwa 20km von uns entfernt wohnt, waren wir in der Anfangszeit des Öfteren dort, um uns Welpen anzusehen, konnten uns aber nicht so recht entscheiden, da es einfach nicht click gemacht hatte.
Und was soll ich sagen: der Rest ist Geschichte!
Während ich mehrmals versuchte, den passenden Welpen für uns zu finden, zog sich Arm ganz heimlich mit einem bereits älteren Junghunde in die hinterste Ecke des Wohnzimmers zurück.
Dort wählte der kleine Quincy Arm mit einer Menge Charme und Witz für sich aus. Bereits nach dem ersten Besuch war für Arm klar, Quincy sei der Beste unter den Welpen, obwohl Quincy zu diesem Zeitpunkt gar kein Welpe mehr war, eigentlich nicht zur Abgabe bereit stand und noch mit gesundheitlichen Herausforderungen zu kämpfen hatte. Es war wirklich Schicksal, dass Arm und Quincy sich dort sofort gefunden haben und sich füreinander entschieden haben. Somit hatten Züchter und ich keine Wahl mehr, obwohl ich Anfangs zugegebenermaßen skeptisch war.
Hund und Mann haben die Entscheidung getroffen! Am 16.01.2021 zog Quincy schließlich endgültig bei uns ein.
3. Junghundzeit: Geduld, Liebe und Herausforderungen
Die ersten Monate waren eine wahrliche Geduldsprobe. Quincy, anfangs skeptisch und zurückhaltend, brauchte sehe viel Zeit, um sich einzuleben. Mit viel Feingefühl, Zuneigung sowie liebevoller Pflege, begann Quincy nach und nach immer mehr aufzutauen und sich bei uns einzuleben.
Sein Einzug markierte den Beginn einer einzigartigen Beziehung. Der ruhige und bedächtige Quincy ließ sich Zeit, um sich in unserer Wohnung zurechtzufinden. An seinem ersten Tag bei uns dauerte es fast vier Stunden, bis er die ersten vorsichtigen Schritte wagte.
Seine Persönlichkeit kristallisierte sich dann ganz allmählich heraus - er war ein Hund, der die Welt um sich herum erst evaluiert, bevor er sich entscheidet, auch nur einen Schritt zu machen. Er ist ein ganz gemütlicher und liebt es, sich in der Sonne aufzuwärmen und sich Zeit zu nehmen, um die Natur zu genießen. Quincy entwickelte sich mit der Zeit zu einem richtigen Schnüffelenthusiasten - im Freien oder auf dem Schnüffelteppich, niemand hat so eine Ausdauer wie dieser kleine Zwerg.
Seine gemächlichen Runden und die Liebe zum Schnüffeln machen jeden Spaziergang zu einem (langsamen) Abenteuer für das wir uns genügend Zeit nehmen. Diese Momente, die wir liebevoll "Qualitätszeit" nennen, sind für uns alle besonders, da wir oft unser Leben reflektieren und ganz viel erzählen und die Beste Zeit völlig unabgelenkt miteinander verbringen.
Sein empfindliches Gemüt machte ihn aber auch anfällig für Stress und Magenbeschwerden. Es war und ist immer noch ein Kampf, ihn zum guten Fressen zu bewegen. Und auch, wenn es dank Ernährungsberatung und selbst gekochtem Futter so langsam besser wird, wird er nie ein Hund sein, der sich den Magen vollschlägt.
Doch trotz dieser Herausforderungen, geht es Tag um Tag voran. Quincy, der anfangs nur wenig Körperkontakt suchte und allem lieber aus dem Weg ging, entwickelte im Laufe der Zeit eine Vorliebe für ausgiebige Kuschelstunden. Sein Lieblingsplatz ist nun natürlich auf dem Schoß von Arm, wo er gerne stundenlang an dessen Fingern nuckelt. Eine süße Eigenart, die zu einem festen Bestandteil unseres Alltags wurde. Er besteht mit Nachdruck darauf, ein Schosshund zu sein. Wenn nötig, auch lautstark, so klein er auch sein mag.
4. Die Bedeutende Freundschaft mit Julis
Die Beziehung zu anderen Hunden gestaltete sich anfangs aufgrund seiner Größe und seines Charakters schwierig. Die fehlende Sozialisierung im Welpenalter und die darauffolgende Pappelerfahrung mit viel Ruhe und ohne viel Umweltreize, tat sein übriges. Fremde Hunde und Menschen waren und sind zum Teil eine echte Herausforderung, aber Quincy entwickelte im Laufe der Zeit seine eigenen Freundschaften. Besonders die Verbindung zu Sheela, der Nachbarshündin, und Julis, einem Chihuahuarüden mit einer ähnlichen Vergangenheit, erwies sich als besonders wertvoll. Die Freundschaften brachten Freude in Quincys Leben und halfen ihm, sich weiter zu öffnen.
Eine der prägendsten Begegnungen in Quincys Leben war zweifelsohne die mit Julis.
Julis, ein Hund mit einer ähnlichen Vergangenheit, wurde fast zeitgleich wie Quincy, mit etwa sechs Monaten, aus seiner ersten Familie abgegeben. Die beiden teilen nicht nur das gleiche Schicksal, sondern auch das gleiche Alter, was ihre Freundschaft von Anfang an besonders machte. Julis wird zu Quincys bestem Freund. Die Freundschaft zwischen den beiden Hunden ist von Freude und Akzeptanz geprägt. Julis ist dabei mehr als nur ein Spielgefährte; er wurde zu einem wichtigen Begleiter, der Quincy half, seine Unsicherheiten zu überwinden und ihm so allerlei Schabernack beibrachte.
Besonders faszinierend war der Austausch zwischen mir und Julis' Frauchen. Wir teilten Erfahrungen, Ratschläge und unterstützten uns in jedem Schritt des Lebens als neu gebackene Chihuahuamamas. Die Freundschaft der beiden Hunde spiegelte sich auch in der Verbundenheit zwischen uns Menschen wider.
Die Geschichte von Quincy und Julis zeigt, dass Hunde nicht nur treue Gefährten, sondern auch einfühlsame Freunde sein können. Quincy, der anfangs wenig Körperkontakt suchte und sich vor Menschen scheute, öffnete sich dank Julis' positiver Einflussnahme nach und nach. Die Blödeleien, das Toben und die entspannten Momente wurden zu einem festen Bestandteil ihres Lebens.
Heute ist Julis nicht nur Quincys bester Freund, sondern auch ein Teil unserer erweiterten Familie. Die Freundschaft zwischen den beiden Chihuahuas erinnert uns daran, wie bedeutsam die Gesellschaft von Artgenossen für das Wohlbefinden unserer pelzigen Freunde ist.
5. Ein Neues Familienmitglied: Evoli
Nachdem Quincy und Julis sich kennengelernt und einander bereichert hatten, entschieden wir uns, einen weiteren Chihuahua, Evoli, in unsere Familie aufzunehmen. Die Idee, Quincy einen dauerhaften Spielkameraden und Bruder zu geben, war gut gemeint, stellte sich jedoch als naiv heraus. Quincy, der klare Vorstellungen von Aufmerksamkeit hat, entpuppte sich als absoluter Einzelprinz. Dennoch brachte die Gesellschaft von Evoli eindeutige auch viele positive Veränderungen mit sich.
Quincy blühte zusehends gesundheitlich auf, denn so ein Welpe in der Familie hält fit. Wir waren mit ihm zusätzlich bei der Physiotherapie, denn wie sich 2023 herausstellte, hat er beidseitig Patella 2/4 und eine bereits ausgeprägte einseitige Muskelschwäche, die wir mit Training wieder ausgeglichen haben. Er ist mittlerweile viel mobiler und agiler unterwegs und liebt seine Spaziergänge mehr denn je.
6. Quincys Einzigartige Persönlichkeit
Sein Charakter ist einfach ein faszinierendes Mosaik. Ruhe, Liebe, gepaart mit extremer Dickköpfigkeit und Schnüffelbegeisterung - all diese Facetten machen Quincy zu einem einzigartigen und nicht mehr wegzudenkenden Begleiter.
Draußen zeigt er sich als der größte Dickschädel, den die Welt je gesehen hat, der seinen eigenen Weg geht und nur das tut, was sich für ihn lohnt. Als großer Schnüffelfan mit selbst belohnender Wirkung lässt er sich von uns nur schwer beeinflussen. Er läuft nicht weg, auf keinen Fall, aber er geht seinen Weg, in seinem Tempo, ohne Kompromisse. Man kann ihn wieder mit Leckerli, noch mit Lob oder Spiel locken. Wir sind überzeugt, würden wir ihn gewähren lassen, würde er seine Standardrunde auch ohne uns laufen. Er hat eine festgelegte Strecke, die er ablaufen muss und am Ende des Tages würde er auf dieser Strecke wieder nach Hause kommen, sobald er alle Mädels und wichtigen Schnüffelstellen besucht hat. Was ein sturer, aber liebenswerter Kerl!
Mit Quincy erleben wir jeden Tag neue Abenteuer, Höhen und Tiefen.
Seine einzigartige Persönlichkeit bereichert unser Leben auf unbeschreibliche Weise. Und so geht die Geschichte von Quincy, dem charmanten Chihuahua, weiter.
Bleibt gespannt auf weitere Geschichten aus dem Leben unserer kleinen Fellnasen bei CharmingChihuahua!
Mit herzlichen Grüßen
Eure Maika